Daten und Fakten
Reisedauer: 13 Tage, 29. August 2018 – 11. September 2018
Reiseroute: La Ceiba
Utila Pico Bonito La Ceiba (Cayos Cochinos) TegucigalpaHighlights: Endlich karibische Traumstrände!
La Ceiba
In einem Blogeintrag hatten wir gelesen, dass man es an einem Tag von Livingston in Guatemala bis auf die Bay Islands in Honduras schaffen kann. Wir nahmen also ein frühes Boot von Livingston nach Puerto Barrios und anschließend einen kleinen Minibus bis zur honduranischen Grenze. Bis dahin lagen wir noch gut in der Zeit, doch die nächsten 60 Kilometer bis nach Puerto Cortés ließen jede Hoffnung schwinden, das letzte Boot auf die Insel zu erwischen. Für die 60 Kilometer brauchten wir im „Chickenbus“ über 2 ½ Stunden! Jeder der schon einmal in Zentralamerika gereist ist, kennt sie. Die alten, ausgemusterten, amerikanischen Schulbusse, die bunt lackiert, mit lauter Mucke (Reggaeton, Salsa oder was auch immer der Busfahrer gerne hört) und riesigen schwarzen Abgaswolken das Straßenbild von Zentralamerika prägen.
Auf den meisten Strecken gibt es keine anderen Verkehrsmittel und es gehört zum Reisen in Zentralamerika einfach dazu. Man sitzt dicht gedrängt zu dritt auf den schmalen Sitzen, die Sonne brennt auf den nichtklimatisierten Bus und nur der Fahrtwind, der durch die offenen Fenster weht, kühlt auf der schweißnassen Haut. Das Problem ist jedoch, dass der Bus mehr steht als fährt. Denn alle paar Meter wird angehalte, um Passagiere und Ladung einzusammeln und auszuladen. Fliegende Händler nutzen die Zwischenstopps, um ihre Waren an die Passagiere zu verkaufen. So kann man seinen kompletten Wocheneinkauf entspannt im Bus erledigen. Es gibt alles: Obst und Gemüse, Nüsschen und andere Snacks, warme Mahlzeiten, Elektronikkram, Medikamente und manchmal steigt auch ein „Prediger“ ein, um gemeinsam zu beten und eine Spende abzugreifen. In so einem Chickenbus ist es auf jeden Fall nie langweilig. Wenn man aber weitere Strecken an einem Tag zurücklegen will, können die Busreisen in Zentralamerika sehr lang und anstrengend werden.
Von Puerto Cortés nach San Pedro de Sula und weiter nach la Ceiba, hatten wir zwar normale Reisebusse, die letzte Fähre haben wir aber trotzdem verpasst. Anstatt auf der Karibikinsel, verbrachten wir also die Nacht in der Hafenstadt La Ceiba.
Am nächsten Morgen waren wir uns beide ganz sicher, dass das Morgenboot nach Utila um 9:30 Uhr ablegen würde und wir machten uns rechtzeitig auf den Weg zum Anleger. Wir waren sogar schon um 9:05 Uhr am Ticketschalter und erfuhren, dass das 9 Uhr (!) Boot grade weg ist. Wir waren uns mit 9:30 Uhr so sicher gewesen, dass wir natürlich nicht noch einmal nachgeschaut oder nachgefragt hatten. Jetzt hieß es also noch weitere 7 Stunden am Hafen rumhängen und auf das 16:30 Uhr Boot warten. Vierundzwanzig Stunden später als geplant, waren wir dann aber endlich auf Utila.
Utila
Utila ist die kleine der beiden Bay Islands vor der Küste Honduras. Die große Insel Roatán ist ein beliebtes Ziel für Kreuzfahrtschiffe und an den weißen Stränden findet man zahlreiche Luxusresorts. Die kleine Insel Utila ist nicht unbedingt weniger touristisch, wir hatten aber gehört und gelesen, dass es mit kleinere Hostels und Tauschulen eher nach unserem Geschmack ist. Obwohl wir beide nicht tauchen, fanden wir ein nettes Dorm in einer der Tauchschulen. Pluspunkt an unserer Unterkunft war, dass wir die hauseigenen Kayaks benutzen durften. So konnten wir direkt vor der Haustür lospaddeln und waren in einer knappen halben Stunde am Riff. Mit Tauchbrille und Schnorchel am Kopf und einer Hand am Kayak konnten wir so unsere ganz eigenen Schnorcheltouren machen. Und traumhafte Strände gab es natürlich auch!
Endlich an den schönen Stränden der Karibik angekommen, verbrachten wir gleich eine ganze Woche mit Sonnenbaden, Schwimmen und Schnorcheln.
Pico Bonito
Honduras kann aber nicht nur Strand. Ein weiteres Highlight in Honduras ist der Pico Bonito Nationalpark. In dem Nationalpark, kann man natürlich wandern gehen, wir wollten dort aber vor allem Raften gehen. Bevor wir mit unserem Guide ins Schlauchboten gestiegen sind, machte er mit uns noch eine kleine Klettertour durch das Flussbett. Wir kletterten auf Felsen, sprangen von dort in den Fluss, rutschten auf natürlich Steinrutschen ins Wasser und ließen uns anschließend den Fluss wieder hinuntertreiben. Auch wenn der ein oder andere Sprung aus der Höhe für Petra eine große Überwindung war, hat es riesig viel Spaß gemacht. Auch das anschließende Raften war wieder super. Raften ist wie Wildwasserbahnfahren, nur besser und wir hatten eine wunderschöne Aussicht auf die grüne Landschaft des Pico Bonito.
La Ceiba (Cayos Cuchinos)
Vom Nationalpark fuhren wir zunächst zurück nach La Ceiba. Denn obwohl wir eine Woche auf Utila verbracht hatten, von Stränden uns Schnorcheln hatten wir immer noch nicht genug. Daher machten wir von La Ceiba eine Bootstour zu den Cayos Cochinos, einer kleine Inselgruppe zwischen La Ceiba und den Bay Islands. Die Cayos Cuchinos werden hauptsächlich von Garifunas bewohnt, einer Volksgruppe mit eigener Sprache und Kultur, die aus einer Vermischung von westafrikanischer Sklaven und indigenen Bevölkerungsgruppen Zentralamerikas entstand. Mit dem Boot fuhren wir von Insel zu Insel und von Strand zu Strand, gingen schnorcheln und zum Ende der Tour gab es noch ein leckeres Mittagessen in einem der Garifuna-Dörfer.
Tegucigalpa
Tegucigalpa stand nicht besonders weit oben auf unserer Liste der Orte, die wir auf jeden Fall in Zentralamerika sehen wollten. Der Weg von der Karibikküste Honduras zur Pazifikküste in El Salvador war aber zu weit (oder die Chickenbusse zu langsam) um ihn an einem Tag zurück zu legen. Daher machten wir einen Zwischenstopp in Tegucigalpa. Zu unserer Schande müssen wir gestehen, dass wir noch nicht einmal ins Zentrum gefahren sind, sondern unseren Aufenthalt zum chillen und Wäsche waschen genutzt haben. Unser Hostel in Tegucigalpa konnte zwar nicht unbedingt mit Sauberkeit punkten, aber dafür waren die Besitzer unglaublich freundlich. Am Tag unserer Anreise hatte das Hostel zufällig sein einjähriges Jubiläum und als einzige Gäste waren wir zur großen Feier mit Freunden und Familie eingeladen. Obwohl wir also wenig von Tegucigalpa gesehen haben, haben wir dort noch einmal sehr viele nette Honduraner kennen gelernt.